Hochsaison in der Kelterei Gerth – 2006 Rekordjahr der Apfelernte Wer in diesen Tagen das Gelände der Saftkelterei Gerth in Veckerhagen betritt, ist von dem emsigen Treiben auf dem Hof und in der Kelterei beeindruckt: Kunden fahren mit Autos vor und bringen Äpfel. Einige laden kleine Mengen aus, andere kommen mit großen Säcken. Teilweise haben sie viele Kilometer Fahrt hinter sich, aus dem Raum Hofgeismar, Göttingen und Kassel. Auf dem Hof stehen Container mit Massen von Äpfeln. Gabelstapler transportieren die Säcke in die Silos und Getränkekisten ins Lager. In der Kelterei laufen die Maschinen auf Hochtouren, die Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. Äpfel, soweit das Auge reicht. Und auch die Nase kommt nicht zu kurz: Intensiv riecht es nach frischen Äpfeln. Für Inhaber Günter Gerth und seine Mitarbeiter herrscht jetzt Hochsaison. Ein 17-Stunden Arbeitstag ist angesagt und das noch bis Ende Oktober, dann wird‘s wieder ruhiger. „Wir können nicht beeinflussen, wie viel Obst pro Tag angeliefert wird“, sagt Gerth. „Wir können den Obstbaumbesitzern zurzeit nur empfehlen, den Reifegrad abzuwarten und dann erst zu ernten.“ Damit sich Lieferungen jetzt nicht noch mehr häufen. Dieser Riesenandrang herrscht nur in der Apfelzeit. Um die Massen überhaupt bewältigen zu können, wird ein Großteil des erhitzten Saftes in Lagertanks gefüllt. Die haben ein Volumen von 2000 bis 10 000 Liter Inhalt. Im Laufe des Jahres wird der Saft dann in Flaschen abgefüllt. Derzeit arbeiten neben den fünf fest Angestellten noch 14 Aushilfskräfte in dem Familienunternehmen. „Die diesjährige Ernte ist außerordentlich ertragreich“, erklärt Gerth. Während das Jahr 2000 als Rekordjahr der Apfelernte bezeichnet wird, könne er schon jetzt sagen, dass es in diesem Jahr eine Jahrhunderternte ist. Ganz schlecht war das vorige Jahr. „Es gab da kaum Äpfel“, erklärt Günter Gerth. Das Saftjahr beginnt mit der Rhabarberernte. Johannisbeeren und Sauerkirschen werden ebenfalls bei Gerth gekeltert. Und welchen Saft trinkt der Firmeninhaber selbst am liebsten? „Naturtrüben Apfelsaft“, sagt Gerth. Viele seiner Kunden, überwiegend Familien mit Kindern, würden allerdings den klaren (gefilterten) Apfelsaft bevorzugen. Denn in den natürlichen Schwebestoffen sehen die Kinder etwas, was dort nicht reingehört. „I, da schwimmt ja was drin“, hört er oft die Kleinen sagen. Doch gerade diese Schwebestoffe erhöhen den Gesundheitsgrad des Apfelsaftes.
Quelle: Petra Siebert (Bericht HNA vom 13.10.2006)